Große Bremer Ruderregatta 2008

auf dem Werdersee in Bremen
Samstag/Sonntag, 03./04. Mai 2008

2. Platz im MM 1x
3. Platz im SM 2x und SM 1x
4. Platz im SM 1x und SM 2x
für den Berliner Ruder-Club

Bericht von Nicolas Michael

Die Große Bremer Ruderregatta, in diesem Jahr zum 101. Mal ausgetragen, ist die größte regelmäßig stattfindende Ruderregatta Deutschlands, und verzeichnete in diesem Jahr mit 3220 Ruderern ein neues Rekord-Meldeergebnis. Für den Berliner Ruder-Club waren neben den Trainings-Junioren und -Senioren auch Leif und ich in Bremen. Am Freitag abend fuhren wir zu fünft mit den drei Senioren Julian, Philip und Lars im Golf meines Vaters nach Bremen. Leif und ich bezogen bei Robin Quartier, der seit letztem Herbst in Bremen lebt und dort eine schöne Wohnung in der Innenstadt hat.

Das gesamte Wochenende war herrliches Wetter: Viel Sonne, 20 Grad, kaum Wind, eine riesige Wiese als Regattaplatz und glattes Wasser. Im 3-Minuten-Takt gingen von morgens bis abends pünktlich die Rennen über die Strecke. Wir hatten für beide Tage jeweils im Einer und Doppelzweier gemeldet.

Sattelplatz Bremen

Im Männer-Doppelzweier hatten 11 Boote gemeldet. Wir fuhren in der ersten Abteilung zu sechst. Obwohl wir am Start gut wegkamen, lagen schon bald zwei Boote deutlich in Führung. Die anderen drei waren mit uns gleichauf. Die führenden Boote aus Bremen und Kassel bauten ihren Vorsprung immer weiter aus, und wir schoben uns bis 1000m auf Platz 3 vor. Bremen siegte satte 15 Sekunden vor uns, Zweiter wurde Kassel. Wir kamen ungefährdet in 5:22 als dritte ins Ziel. Die ersten beiden Boote waren deutlich besser -- da war nichts zu machen. Aber die anderen drei Mannschaften konnten wir schlagen -- immerhin!

Der leichte Männer-Einer lag unmittelbar nach dem Doppelzweier, so daß wir beide im schweren Männer-Einer an den Start gingen: Leif als Fast-Leichtgewicht und mir als echtes Leichtgewicht war klar, daß wir dort nicht viel zu erwarten hatten. Uns ging es eher ums Training und die Gelegenheit, einmal ein Rennen gegeneinander zu fahren. Die sieben Boote wurden in zwei Abteilungen gestartet, wir beide in der ersten Abteilung zu viert. Nach dem Start lag ich gleich hinten. Leif blieb dicht am Bremer Ruderer dran, der etwas hinter Rvg. Berlin lag. Bei 1000m mußte Leif aber seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen und Bremen und Rvg. Berlin ziehen lassen. Ich kam dichter an Leif heran und zog im Endspurt an ihm vorbei. Rvg. siegte knapp vor Bremen, 9 Sekunden dahinter wurde ich in 5:47 dritter und Leif in 5:53 vierter. Die zweite Abteilung war mit einer Siegerzeit von 4 Sekunden mehr als ich deutlich langsamer unterwegs.

Nicolas nach dem Einer-Rennen

Den Nachmittag und Abend verbrachte ich mit Robin und Helen in Bremen und schlief diese Nacht sehr gut, weich auf zwei Isomatten gebettet. Leif fuhr mit seinem alten Verein aus Aurich nach Hause.

Am Sonntag stand zuerst der Einer an: Im 8-Boote-Feld fuhr Leif in der zweiten Abteilung und wollte den Fehler vom Vortag, das Rennen zu schnell anzugehen, nicht wiederholen. Siegburg und Bremen waren eine andere Liga und fuhren weit vorweg, aber Leif blieb anfangs an Hansa dran. Ab 1000m reichte es aber nicht mehr, und Leif wurde in 5:56 vierter. Ich hatte mich heute für den Masters-Einer über 1000 Meter entschieden. Zu dritt in Altersklasse A lag ich am Start mal wieder hinten, konnte mich aber im Laufe des Rennens an Preetz vorbeischieben. Nils Schlagmann aus London vom DHuGRC dominierte das Rennen und siegte 6 Sekunden vor mir. Ich wurde mit 3:51 Zweiter.

Das letzte Rennen war der Doppelzweier gegen teilweise bekannte Gegner. Es wehte etwas Schiebewind, was Leif dazu veranlaßte, von uns eine Zeit unter 5:15 zu verlangen. In der ersten Abteilung von insgesamt 9 Booten gestartet gab es wiederum zwei Mannschaften, Bremen und Essen, die gleich vom Start an vorne lagen. Halle war knapp vor uns, dann wir und hinter uns Süderelbe. Auf den letzten 500 Metern verkürzten wir den Rückstand auf Halle, inzwischen über eine Länge, immer weiter und schlossen bis zu ihnen auf. Beim Endspurt über die letzten 200 Meter waren wir mehr oder weniger gleichauf, kamen aber trotz aller Anstrengung nicht an ihnen vorbei. Im Ziel fehlte uns leider eine halbe Luftkastenlänge: Wir wurden in einer sehr guten Zeit von 5:12 Vierte von fünf. Bremen hatte ganz knapp vor Essen, aber weit vor Halle und uns, gesiegt.

Regattastrecke Bremen

Wir wußten vorher, daß das Niveau in Bremen hoch sein würde, und waren daher auch nicht überrascht, keinen Sieg errungen zu haben. In fast allen Rennen der Regatta war das Feld der Boote im Ziel weit auseinander gezogen: Ein oder zwei Boote mit Trainingsleuten wie unsere drei Senioren siegten oft mit etlichen Längen vor "Hobbysportlern" wie uns. So war es auch in unseren Rennen. Unter den "Hobbysportlern" konnten wir allerdings gut mithalten, und das sogar als Fast-Leichtgewichte in ausschließlich schweren Rennen. Leif hat mir versprochen, in einigen Wochen leicht zu sein, so daß wir dann hoffentlich Leichtsgewichts-Rennen fahren werden. Das Wochenende hat in jedem Fall großen Spaß gemacht, und das nicht nur wegen des Wetters. Unsere Doppelzweier-Rennen waren wirklich anständig und eine merkliche Steigerung gegenüber Grünau. Im Einer bin ich mit meinem Abschneiden unter den schweren Jungs auch ganz zufrieden und glaube, für die nächsten Leichtgewichts-Rennen gut in Form zu sein. Leif ist mit seinem Ergebnis im Einer nicht so zufrieden, zumindest was die dritten 500 Meter betrifft. Da paßt es gut, daß die nächsten Einer-Rennen alle nur 1000 Meter lang sind. Neben dem ganzen Rudern hat es mich natürlich auch besonders gefreut, Robin zu sehen, den ich jetzt schon das zweite Mal innerhalb weniger Wochen in Bremen besucht habe (zuletzt Ende März mit Nils). Die Guten verteilen sich immer weiter über die Welt, bald haben wir in jeder Stadt einen Verbündeten! ;-)

Leif, Robin und Nicolas



RennenBezeichnungDistanzMannschaftBootePlatzierungZeit
21SM 2x A1500mLeif, Nicolas63.5:22 min
46SM 1x A1500mNicolas43.5:47 min
46SM 1x A1500mLeif44.5:53 min
120SM 1x A1500mLeif44.5:56 min
123MM 1x A1000mNicolas32.3:51 min
164SM 2x A1500mLeif, Nicolas54.5:12 min

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