German Masters Championat 2008

in Werder/Havel
Samstag, 31. Mai 2008

1. Platz im MM 2x A
für den Berliner Ruder-Club

Bericht von Nicolas Michael

Auch wenn wir als sozusagen "Zwanzig-Jährige" uns noch jung genug fühlen, um in der offenen Klasse zu starten, dachten Leif und ich uns doch: Wenn schon eine Regatta direkt um die Ecke in Werder ist, dann können wir da ja auch starten, auch wenn es eine reine Masters-Regatta ist. Allerdings entschieden wir uns, nur im Doppelzweier zu starten. Damit hatten wir ein einziges Rennen zu absolvieren, Samstag früh um 9:55 Uhr -- der Rest des Wochenendes war frei!

Regattastrecke Werder

Mit dem RE 1 fuhren wir morgens bei bereits warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein nach Werder. Am Nachmittag sollten es über 30 Grad werden. Nachdem wir Boot uns Ausleger gefunden und aufgeriggert hatten, machten wir uns warm und gingen danach aufs Wasser. Im Zielbereich was das Wasser spiegelglatt, aber am Start, außerhalb des Schutzes durch die Insel, verursachten der leichte Ostwind und die Motorboote häßliche Seitenwellen. Gemeldet hatten 9 Boote, so daß in zwei Abteilungen gestartet wurden. Wir ruderten in der zweiten Abteilung gegen den RaW, Frankfurt/Offenbach und Kiel. Wenn unser Start bei den Seitenwellen auch nicht sauber war, so war er wenigstens schnell -- zumindest schneller als der unserer Gegner. Nach dem Start lagen wir bereits eine halbe Länge vorne. Auf den folgenden Metern konnte nur Frankfurt/Offenbach das Tempo halten. Während RaW und Kiel bereits bei 500 Meter deutlich hinten waren, betrug unser Vorsprung auf Frankfurt/Offenbach weiterhin nur etwa eine halbe Länge. Auf den zweiten 500 verschärften sie ihr Tempo und zogen langsam an uns vorbei. Unser erster Zwischenspurt verkürzte unseren Rückstand von inzwischen fast einer Länge auf eine halbe Länge. Kurz darauf setzten wir zum Endspurt an und trieben die Frequenz noch einmal deutlich hoch. 150 Meter vor dem Ziel hatten wir Frankfurt/Offenbach eingeholt, 100 Meter davor lagen wir bereits in Führung und siegten schließlich in 3:12 Minuten mit knapp einer Länge Vorsprung. Unser erster gemeinsamer Sieg im Doppelzweier! Wenn man der Zeitmessung in Werder trauen darf, dann war unsere Siegerzeit sogar vier Sekunden besser als die der anderen Abteilung, wo Hamburger-Germania siegte.

Nachdem wir nach dem Rennen etwas Pause gemacht und getrunken hatten, packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Rückweg -- im Boot. Leif hatte zwei Tage zuvor die geniale Idee gehabt, laß uns doch nach dem Rennen nach Hause rudern! Da merkt man doch, daß wir irgendwie auf einer Wellenlänge sind! ;-) Um 11 Uhr machten wir uns dann auf den Weg, umrundeten die Nordspitze von Werder und fuhren südwärts gen Baumgartenbrücke. Das Wasser war erstaunlich ruhig, so daß man selbst im Rennboot hier gut rudern konnte. Vorbei an nackten Seglern und durch die Baumgartenbrücke erreichten wir den Schwielowsee, der dank Ostwind ebenfalls ruhig war. Ganz vorsichtig paddelnd nahmen wir nun die Abkürzung durch den Wentorfgraben, was sich völlig problemlos gestaltete und im Renn-Doppelzweier ein lustiges Erlebnis war. Am Ende des Grabens auf dem Petzinsee bot sich uns wieder der Anblick von nackt hervorquellendem Fleisch. Auf dem Templiner See hörte die Ruderfreude vorübergehend auf: Wind und Motorboote wühlten das Wasser so auf, daß wir nur mit dreiviertel Kraft über den See schipperten. In Potsdam wurde es besser, und vernünftiges Rudern war wieder möglich. Über die Kleinen Seen waren wir nach zweieinhalb Stunden erschöpft am Bootshaus angekommen und gönnten uns erstmal ein Bad. Den Rest des Sommertages verbrachten wir am Club, wo wir mit Robert und einigen Hausbewohnern grillten und uns ein wenig als Kajakfahrer versuchten. Besonders Leif beherrschte das wacklige Boot bereits nach wenigen Minuten ziemlich gut.

Leif und Nicolas

Im Internet erfuhren wir später, daß das Ranglisten-Rennen, das laut Meldeergebnis ausfallen sollte, doch zustande gekommen war. Auch am Aushang vor Ort war dieses Rennen nicht zu finden gewesen. Dort siegte Hamburg, gegen die wir gerne angetreten wären. Andererseits hätten wir dann bis zum Nachmittag in Werder bleiben müssen und somit auf unseren entspannten Samstag nachmittag verzichten müssen... Egal!



RennenBezeichnungDistanzMannschaftBootePlatzierungZeit
4MM 2x A1000mLeif, Nicolas41.3:12 min

Auf den Seiten des Veranstalters: Ausschreibung, Meldeergebnis und Ergebnisse


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