Bericht von Nicolas Michael
Im Juni hatten Leif und ich im Einer und Doppelzweier an unseren Starts gefeilt, da wir in allen unseren Rennen am Start immer viel Länge auf die anderen Boote verloren hatten. Bad Lobenstein Anfang Juli sollte dann zeigen, ob wir besser geworden waren, doch leider mußte ich wegen einer Knieverletung Bad Lobenstein absagen. Erst im September stand in Werder die nächste Regatta an, zu der Leif leider nicht in Deutschland war, so daß ich nur im Einer startete.
Wegen heftigem Nordostwind war die Strecke von 1000m auf 500m verkürzt worden, um im Schutz der Werder-Insel rudern zu können -- die erste Streckenhälfte war kaum befahrbar. Im leichten Männer-Einer hatten für die Altersklassen A und B drei bzw. zwei Boote gemeldet, so daß beide Abteilungen zugleich gestartet wurden. Der Sofortstart war "sehr sofort" -- ich war nach dem Einfahren in die Bahn gerade nochmal vorgerollt, um die Schlagzahluhr zurückzusetzen, da kam schon das Startkommando. Entsprechend hektisch verlief das gesamte Rennen: Ich ruderte eine extrem hohe Frequenz (leider stand die Schlagzahluhr noch auf "Stop" und zeigte daher nichts an...), und ich ruderte sehr unsauber. Völlig überrascht lag ich nach etwa 20 Schlägen an erster Stelle -- eine Situation, mit der ich weder gerechnet hatte, noch in der Hektik wirklich klar kam. Etwa 100 Meter vorm Ziel kam Andy Klimpel (Rüdersdorf) auf und fuhr kurz vor dem Ziel an mir vorbei. Ich wurde damit zwar Sieger der Abteilung A, ärgerte mich aber, um 7 Zehntel den Gesamtsieg verschenkt zu haben, zumal ich im Ziel nicht einmal erschöpft war, und durchaus mehr hätte drin sein können, wenn der Kopf gewollt hätte.
Im zweiten Rennen am Samstag, dem Masters-Einer A, war ich auf den Sofortstart besser vorbereitet. Am Start lief alles gut -- ich lag gleichauf mit meinen Gegnern. Allerdings waren die allesamt keine Leichtgewichte und mir physisch überlegen -- es reichte nur für einen letzten Platz.
Am Sonntag bei weniger Wind fuhr ich nochmal im leichten Einer, diesmal über 1000m. Die Altersklasse A mit drei Booten wurde zuerst gestartet. Gegen Elia Krell von RC Tegel, mehrfacher U23-Meister und U23-WM-Medaillengewinner, rechnete ich mir wenig Chancen aus. Aber das Rennen heute verlief von meiner Seite aus hervorragend: Das Training im Sommer hatte sich ausgezahlt, denn nach dem Start mit 44 spm lag ich bereits eine Halbe Länge vor Tegel und gleichauf mit Wurzen. Wurzen, gestern noch hinter mir, war heute äußerst schnell und ruderte sich nach dem Start einen Vorsprung heraus, wohingegen Tegel völlig überraschend hinter mir lag. Zur Streckenhälfte lag ich noch immer eine halbe Länge vor Tegel, bis er bei 750m angriff und langsam an mir vorbei zog. Ich hatte die Frequenz das gesamte Rennen bei 34 gehalten und versuchte auf den letzten 250 Metern alles. Die Uhr zeigte 38, und es lief gut, aber Tegel holte dennoch auf den letzten Metern sogar Wurzen ein und gewann das Rennen, ich wurde 3 Sekunden später dritter. Trotz des letzten Platzes aber ein tolles Rennen gegen starke Gegner mit einer guten Zeit von 3:34 Minuten, die sogar besser als die meisten Zeiten im schweren Einer war.
| Rennen | Bezeichnung | Distanz | Mannschaft | Boote | Platzierung | Zeit |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 44 | SM 1x A LG | 500m | Nicolas | 3 | 1. | 1:37 min |
| 70 | MM 1x A | 500m | Nicolas | 4 | 4. | 1:40 min |
| 124 | SM 1x A LG | 1000m | Nicolas | 3 | 3. | 3:34 min |
Veranstalter: Ruder-Klub Werder: Havel-Regatta
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