Rund um Wannsee 2007

Langstreckenregatta Rund um Wannsee
Mittwoch, 03. Oktober 2007

1. Platz im OFF 4x+ für den Berliner Ruder-Club
4. Platz im MM 8+ für den Der Hamburger und Germania Ruder-Club

Bericht von Nicolas Michael

Rund um Wannsee wird immer größer! Schon bei der ersten Austragung im Jahr 2002, bei der wir im Gig-Doppelvierer mit dabei waren, hatte der Berliner Ruder-Club ein großes Feld an den Start bringen können. In diesem Jahr waren bei der 6. Austragung die Achter-Rennen aber so hochkarätig besetzt wie noch nie: Unser Star-Ruderer Robert Sens hatte für seine Crew eine internationale Spitzenmannschaft mit Itzok Cop (Slovenien), Luka Spik (Slovenien), Akos Haller (Ungarn), Andre Vonarburg (Schweiz), Karsten Brodowski (Deutschland), Stefano Basalini (Italien), Luca Ghezzi (Italien) und Steuermann Martin Sauer (Deutschland) zusammengetrommelt. In diesem All-Star-Achter saßen insgesamt 15 Goldmedallien von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften! Dieser Achter trat gegen einen Achter vom Leistungszentrum Dortmund und unseren Club-Achter an. Als weiteres Highlight waren auch ein chinesischer Männer-Achter und Frauen-Achter aus Beijing angereist.

Nicolas, Steffen, Leif, Fabian, Philip Wir hatten im Vorfeld ein wenig überlegt, in welcher Bootsklasse wir antreten sollten, und uns dann letztendlich für den offenen Doppelvierer mit Steuermann entschieden. Eigentlich wären wir lieber einen Riemen-Vierer gefahren, den wir auch kommendes Wochenende bei Quer durch Berlin rudern werden, aber dieser war als Rennboot nicht ausgeschrieben, und so hatten wir für diese im Männer-Bereich eher unübliche Bootsklasse gemeldet. Auf Nils, der die gesamte Saison mit uns trainiert hatte, mußten wir leider verzichten, da er im September nach Hamburg umgezogen war. Dort hat er sich dem Der Hamburger und Germania Ruder-Club angeschlossen und auch prompt mit deren Masters-Achter für Rund um Wannsee gemeldet. Unseren Doppelvierer bildeten Steffen Ebling, Fabian Nickel, Leif Dörng und Nicolas Michael mit Steuermann Philip Lange. Einen Gegner hatten wir leider nicht in diesem Rennen, so daß wir nur gegen uns, die Zeit und die Boote aus den anderen Rennen fuhren.

Der gesamte Sommer und Herbst war in Deutschland sehr durchwachsen, aber zum Tag der Deutschen Einheit herrschten allerbeste Ruderbedingungen: Bei angenehmen 10 bis 15 Grad, Sonne und beinahe Windstille waren Großer Wannsee und Havel morgens um acht Uhr spiegelglatt. Das Boot, die Wolfgang Tietenberg, hatten wir uns von den Junioren geliehen. Wir waren sie zwar noch nie zuvor gerudert, aber bei den ersten Schläge auf dem Weg zum Start lief sie gleich gut. Kurz vor neun Uhr fanden sich dann 24 Achter und 5 Vierer am Start auf dem Großen Wannsee ein. Die vorgegebene und verbindliche Startaufstellung wurde allerdings nur von wenigen Mannschaften eingehalten. Dadurch hatten wir, die wir an der richtigen Stelle zu liegen glaubten, genügend Platz. Mit einigen Minuten Verspätung erfolgte um etwa 09:08 Uhr der Start. Der vorher spiegelglatte Wannsee war plötzlich wild aufgewühlt Nicolas, Leif, Fabian, Steffen, Philip von über 200 Ruderblättern, die die 29 Boote auf Fahrt brachten. Wir kamen am Start gut weg und konnten uns schnell Platz verschaffen. Philip steurte uns perfekt auf Ideallinie zum Großen Tiefehorn. Wir hatten am Start neben den anderer Vierern auch etliche Achter hinter uns gelassen, unter anderem auch den Masters-Achter Ulderup vom Club, den Frauen-Achter von PRCG/Tegel/RaW und den chinesischen Frauen-Achter. An der Pfaueninsel reduzierten wir die Schlagzahl etwas und wurden bis zur Glienicker Brücke von diesen drei Achtern überholt. Wir blieben aber trotz ruhigerer Frequenz nah an diesen Booten dran, nur die Chinesinnen bauten ihren Vorsprung auf den folgenden Kilometern etwas aus. Nach diesem ruhigeren (im Nachhinein vielleicht zu ruhigen?) Mittelteil erhöhten wir Griebnitzsee Mitte den Druck wieder merklich und schlossen zu den vor uns fahrenden Achtern etwas auf. Hinter uns klaffte bereits eine große Lücke zu den folgenden Booten. Auf dem Stölpchensee erhöhten wir auch die Frequenz wieder und kamen den Achtern vor uns immer näher. Ab Kleinem Wannsee fuhren wir dann einen Endspurt mit allem, was noch ging, und konnten wenige Meter vor dem Ziel den Frauen-Achter von PRCG/Tegel/RaW noch überholen und hatten auch auf den Club-Masters-Achter Ulderup nur einen Rückstand von einer Länge. Unsere Zeit im Ziel betrug 57:59 Minuten. Nils war mit seinem Achter vom DHuGRC knapp eine Minute vor uns in 56:51 Minuten durchs Ziel gefahren. Wir waren mit unserem Rennen sehr zufrieden, vor allem das letzte Drittel ab Griebnitzsee Mitte war zwar sehr anstrengend, aber schön. Das Ziel, deutlich unter einer Stunde zu bleiben, haben wir auch erreicht, und die Zeit ist nur 42 Sekunden schlechter als unsere Zeit im ungesteuerten Doppelvierer im Jahr 2004.

Den Männer-Achter hatte Roberts All-Star-Achter in 47:25 Minuten gewonnen, dicht gefolgt vom Leistungszentrum Dortmund in 47:41 und dem Club-Achter in 48:08 Minuten. Nach der Siegerehrung gab es noch etwas Showprogramm, eingeleitet durch ein Ergo-Rennen über 500 Meter, bei denen Zweierteams aus je einem Kind und einem Spitzensportler jeder die Hälfte der Distanz gegen die anderen Zweierteams ruderten. Besonderes Highlight danach war ein Wakeboarder, den der Club-Achter über etwa 200 Meter über den Kleinen Wannsee zog. Eine rundum gelungene Veranstaltung also, bei der wir uns schon jetzt aufs nächste Jahr freuen!



RennenBezeichnungDistanzMannschaftBootePlatzierungZeit
11OFF 4x+15,5 kmSteffen, Fabian, Leif, Nicolas und Philip (St.)11.57:59 min
13MM 8+15,5 kmNils und DHuGRC74.56:51 min

Auf den Seiten des Berliner Ruder-Clubs: Rund um Wannsee


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