Bernburger Ruderregatta 2006

Sonntag, 07. Mai 2006

2. Platz im SM 2x, MM 1x und SM 4x-
3. Platz im MM 1x
für den Berliner Ruder-Club

Bericht von Nicolas Michael

An diesem Wochenende stand die Ruderregatta in Bernburg an. Da den Herrschaften mein MINI zu klein war, reisten wir diesmal im alten 3er von Nils Vater nach Bernburg -- Abfahrt 05:45 Uhr morgens, da wir gleich im zweiten Rennen des Tages dran waren. Als wir in Bernburg ankamen, war strahlend blauer Himmel. Die Temperaturen klettern im Laufe des Tages auf über 20 Grad. Der Wind wehte meist schwach entgegenkommend und frischte manchmal böig auf, verursachte auf der Saale aber keine Wellen. Eigentlich ideale Bedingungen -- bis auf eine Ausnahme: Gleich bei unserer Ankunft berichteten uns unsere CLUB-Kameraden, was uns erwartete: Die 1000-Meter-Regattastrecke verläuft in einer S-Kurve! Und das ohne jegliche Bojen -- weder für die Bahnen, noch am Rand.

Yukio, Nils Das erste Rennen fuhr Nils mit Yukio im Doppelzweier der Männer. Hier war außer uns nur ein weiteres Boot (Bernburg) am Start. Die Bernburger, die ihre Strecke genau kannten, setzten sich gleich am Start mit ein paar kräftigen Schlägen vor uns und fuhren dann Ideallinie. Yukio und Nils kamen mit einer Zeit von 3:43 Minuten und 7 Sekunden Rückstand als Zweite in Ziel.

Für den Masters-Einer der Männer hatten sieben Boote gemeldet. Im Gegensatz zu Samstag wurden heute die Masters-Rennen alle nur über 500 Meter ausgefahren, was uns auch erst mit dem Meldeergebnis überraschend klar wurde. Die sieben Boote wurden in zwei Abteilungen gestartert -- Robin und Robin ich gingen in je einem Einer in der ersten Abteilung gegen Halle und Aken an den Start. Da die Saale schwach strömte und es an der 500m-Marke keine Starthelfer gab, orderte der Starter uns zur 400m-Marke, ließ und dann 50 Meter leicht rudern und richtete uns dann bei etwa 450m aus, so daß die Renndistanz etwas über 500 Meter war. Ich lag auf der Außenbahn, neben mir Robin, dann Halle und Aken. Ich richtete mein Boot so aus, daß ich nur schnurgerade bis 100 Meter vors Ziel fahren mußte, um dann in der Kurve am Ende etwas backbord zu überziehen. So wollte ich es vermeiden, mich in diesem Sprint-Rennen umdrehen zu müssen. Soweit der Plan. Der Start verlief bei mir gut, Robin allerdings kam nicht ganz so gut weg. Nach 200 Metern war ich mit Halle gleichauf, knapp hinter mir lag Robin, dahinter Aken. Dann allerdings hatte der Schiedrichter im Motorboot etwas gegen meinen Kurs einzuwenden und kommandierte mich weiter in Richtung Flußmitte, kurz darauf wieder zum Ufer. Jetzt hatte ich Nicolas endgültig die Orientierung verloren. Plötzlich wurde er ganz hektisch und kommandierte mich wieder nach backbord, und wenige Sekunden später kam ich mit meinem Skull gegen das am Ufer liegende DLRG-Boot. Dies warf mich natürlich für einige Sekunden aus dem Rennen. Als ich wieder drin war, lag Halle vorn, Robin eine Länge hinter mir. Irgendwie mochte der Schiedrichter meinen Kurz noch immer nicht, so daß ich bis zum Ziel aus dem Überziehen gar nicht mehr herauskam und an vernünftiges Rudern kaum zu denken war. Schließlich gewann Aken mit 9 Sekunden Vorsprung, meine Zeit als Zweiter betrug 1:50 min, Robin wurde mit 1:56 min Dritter. Robin hatte mit der Streckenführung weniger Probleme als ich und war mit seinem ersten Rennen im Einer gar nicht so unzufrieden. Ich hatte mir das allerdings etwas anders vorgestellt -- einmal kurz aussetzen und dann nur noch überziehen entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen. Vielleicht wäre das Ergebnis auch auf einer geraden Strecke von den Platzierungen genauso ausgefallen, aber in jedem Fall wäre es zwischen mir und Halle knapp geworden. Schade.

Als eines der letzten Rennen des Tages war der Doppelvierer der Männer dran, der (wie auch der Doppelzweier) über 1000 Meter ausgetragen wurde. Im Drei-Boote-Feld hatten wir diesmal die hintere Außenbahn gelost, in der Mitte lag Friedrichshagen, auf der anderen Außenbahn Schönebeck. Beim Einfahren lief Robin, Yukio, Nils, Nicolas alles super, trotz etwas auffrischenden Windes lief das Boot richtig gut. Am Start dann kamen wir gut ins Rennen und lagen bereits etwas vor Friedrichshagen. Schönebeck war bereits nach dem Start abgeschlagen. Doch dann passierte es. Während die Schiedsrichter sich mit den anderen Booten beschäftigten, waren wir zu dicht ans Ufer gekommen, so daß Yukio plötzlich Ruder halt! rief, wir steuerbord stoppen mußten und unser Rennen schon verloren glaubten. Aber als wir weiterruderten, lief das Boot so gut, daß wir nach nur 100 Metern Schönebeck schon wieder überholt hatten und immer näher an Friedrichshagen herankamen, die jetzt vorne lagen. Diese Aufholjagd setzten wir weiter fort. Als wir uns dem Ziel näherten, hatte sich der Rückstand von zwischenzeitlich mehreren Bootslängen auf nur eine Länge verkürzt. Der Schiedrichter gestikulierte wieder wild und deutete Friedrichshagen an, mehr in die Mitte zu steuern. Wir wären auch gerne etwas vom Ufer weg gefahren, konnten aber nicht, da dort Friedrichshagen fuhr. Etwa 30 Meter vor dem Ziel wurde plötzlich die Biegung des Flusses stärker, so daß es wieder passierte: Yukio rief Ruder halt!, wir mußten kurz korrigieren, setzten dann noch drei Schläge nach und waren als Zweite im Ziel. Die Enttäuschung war groß. Wir waren den anderen beiden Mannschaften ruderisch stark überlegen und hätten ohne diese Pannen das Rennen gewonnen. Gerade unsere Aufholjagd lief so prima, daß da wirklich mehr hätte drin sein müssen. So müssen wir uns leider mit einem zweiten Platz begnügen.

Nach dem Abriggern, Aufladen und Duschen machten wir uns wieder auf den Rückweg. Das Wetter war schön gewesen für eine Regatta, die Lage auch, aber die Regattastrecke mit der S-Kurve, die lag uns nicht. Natürlich ist es müßig Überlegungen anzustellen, was denn gewesen wäre, wenn die Strecke gerade gewesen wäre. Sie war nunmal so wie sie ist -- nicht nur für uns, auch für unsere Gegner. Und hier müssen wir eingestehen, daß unsere Gegner das Steuern durch die Kurven einfach besser gemeistert haben als wir. Und das war hauptsächlich unser eigener Fehler, auch wenn die irritierenden Steuerwünsche der Schiedsrichter und das Abdrängen durch unseren Gegner auch etwas dazu beigetragen haben. Der Tag war für uns leider nicht erfolgreich, sondern eher enttäuschend verlaufen. Sollten wir nochmal in Bernburg antreten, dann vorzugsweise in gesteuerten Booten (4+ oder 8+), in ungesteuerten Booten werden wir uns künftig wohl lieber gerade Strecken (oder Langstreckenregatten) aussuchen.


RennenBezeichnungDistanzMannschaftBootePlatzierungZeit
102SM 2x1000mNils, Yukio22.3:43 min
116MM 1x500mNicolas42.1:50 min
116MM 1x500mRobin43.1:56 min
155SM 4x-1000mYukio, Nils, Robin, Nicolas32.3:30 min

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