Bericht von Nicolas Michael
Kurzbeschreibung: Werraland-Rallye von Eschwege nach Hann.-Münden (61 Km) und Wesermarathon von Hann.-Münden nach Hameln (135 Km).
Am ersten Mai-Wochenende standen wieder Werraland-Rallye und Wesermarathon auf dem Veranstaltungskalender von Astoria. Wir, die Guten, vertreten durch Robin und Nicolas, fuhren wieder als Gäste mit. Für mich war es der dritte Wesermarathon nach den Jahren 2001 und 2003.
Am Freitag abend ging es im Kleinbus von Berlin nach Eschwege, wo wir nach einem Festschmaus bei McDoof im dortigen Ruderclub unser Quartier bezogen. Aufstehen für Samstag war für 7:00 Uhr angesetzt. Nachdem Sebastian, der erst heute früh anreiste, vom Bahnhof abgeholt worden war, gab es Frühstück --- Astoria-typisch ohne Honig. Danach machten wir uns an das Aufriggern der Boote, der altbewährten Potsdam und dem neuen C-Liner Quintett (nicht zu verwechseln mit unserer Quintett). Als schließlich auch die fehlende Stemmbrettschraube der Potsdam gefunden war, waren wir startklar.
Bei Sonnenschein starten wir unsere Werraland-Rallye in Eschwege auf der Werra. Ruderern
begegneten wir in diesem Jahr kaum, dafür aber etlichen Kanuten. Flott rudernd erreichten wir bei herrlichem
Wetter ziemlich schnell den Kanuclub Witzenhausen, den Veranstalter dieser Rallye. Dort gab es etwas zu Essen
und das Radaddelchen. Bei Hedemünden fuhren wir wieder durch den Flutgraben (schade, daß er so kurz ist!)
und erreichen danach die alte Schleuse Letzer Heller. Freude kam auf, als wir sahen, daß dort gerade einige
Boote geschleust wurden, denn normalerweise ist diese Schleuse außer Betrieb. Allerdings handelte es sich um
eine Ausnahme für das Motorboot, das sich gerade schleusen ließ; nach dem Schleusenvorgang verschwand der
Schleusenwärter wieder, und wir mußten doch umtragen. Wenig später kamen wir in Hann.-Münden an. Wie auch
im Vorjahr ließen wir die Boote wieder auf der Spülinsel neben dem Wehr liegen und liefen von dort zur
Schule, in der wir für die Nacht untergebracht waren.
Nach dem kalten und erfrischenden Duschen und dem Ausrollen der Isomatten machten wir uns auf den Weg zu unserem Stamm-Italiener Rialto in Hann.-Münden. Die Nudelportionen wurden auf Nachfrage sogar vergrößert, so daß wir alle satt wurden. Zurück in der Schule legten wir uns relativ früh schlafen, da ein anstrengender Tag bevorstand.
Am Sonntag klingelte der Wecker um 4:45 Uhr. Genau die richtige Zeit für einen Ruderer, um an
einem Sonntag aufzustehen! Draußen plätscherte der Regen.
Alles ging ruck-zuck: Frühstück, Zusammenpacken,
Aufbruch zu den Booten. Um Punkt 6:00 Uhr waren beide Boote auf dem Wasser, und wenige Minuten später begannen
wir mit der Ruderbewegung, die wir die nächsten knapp zehn Stunden ausführen sollten. Mit Robin und mir in der
Quintett saßen Sebastian, Folke und Karsten, die anderen nahmen in der Potsdam Platz. Der Regen war zu leichtem
Nieseln geworden, das beim Rudern eigentlich nicht störte. Auf den ersten Kilometern
kamen wir bei guter Strömung flott voran und drängten uns an zahllosen Kanuten vorbei. Auch Ruderer überholten
wir etliche, unter anderem auch den RC KST, der wieder mit dabei war. Nach der ersten Stunde stand der erste
Wechsel an. Anhand der Strecke, die wir zurückgelegt hatten, mußten wir feststellen, daß die Strömung in diesem
Jahr längst nicht so gut war wie 2001, als wir nach der ersten Stunde bereits 18 Kilometer geschafft hatten.
Im Stundenrhythmus wurde gewechselt, und je weiter wir vorankamen, desto einsamer wurde es auf der Weser.
Dennoch gab es einige Boote, die gut mithielten, unter anderem einen Riemen-Vierer und einen gelben Doppelvierer.
Bei einem unserer Wechsel überholte uns der gelbe Doppelvierer, welchselte kurz danach jedoch selbst, so daß
wir wieder aufschließen konnten. Dennoch verschwand er bald aus unserem Blickfeld --- leider jedoch vor und
nicht hinter uns. Für uns war das etwas Neues, waren wir doch in den letzten Jahren recht problemlos immer
das schnellste Boote gewesen! Nach fünf Wechseln begann die zweite Streckenhälfte. Im Gegensatz zu den
Vorjahren, in denen wir den Wechselrhythmus in der zweiten Hälfte auf 40 bis 50 Minuten verkürzt hatten, behielten
wir in diesem Jahr aufgrund der geringen Strömung den Stundentakt bei. Bei Kilometer 80 kam Freude auf, als
wir den gelben Doppelvierer am Ufer Pause machen sahen und überholen konnten. Lange Zeit waren wir dann das
erste Boot auf der Strecke. Doch bei unserem vorletzten Wechsel, der wie auch viele davor mit einem
vom-Boot-aus-Erleichtern verbunden war (Robin war hierin nicht so geübt wie Simon
und brauchte etwas Beistand...), wurden wir von dem gelben Doppelvierer wieder überholt und sollten ihn dann
erst im Ziel beim RC Hameln wieder sehen. Nach der Geraden vorm Kraftwerk erreichten wir dieses um 15:42 Uhr
nach 135 Kilometern, 9 Stunden und 42 Minuten rudern. Der gelbe Doppelvierer mit einer Mannschaft aus Aschaffenburg und
Braunschweig war sieben Minuten vor uns angekommen. Nachdem wir unsere Medaillen erhalten und dem Sieger
gratuliert hatten, ruderten wir die Weser wieder zwei Kilometer flußauf zum Ruderclub, wo der Hänger auf uns
wartete. Da die Strömung hier in Hameln in diesem Jahr gleich Null war, waren diese zwei Kilometer schnell
geschafft.
Angekommen im Ruderclub wurde das Boot abgeriggert und verladen. Als wir damit fertig waren, kam auch die Potsdam an, die sich den Weg zum Ziel gespart hatte und gleich im Ruderclub anlegte. Nach dem Duschen brachen wir bald auf und kamen nach einigen Stunden Autofahrt recht zeitig in Berlin an.
Die Teilnehmer:
Die Guten: Robin und Nicolas
BRK Astoria: Sebastian, Folke, Karsten, Philipp, Benny, Moritz, Max, Lars, Marion und Martin
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