Bericht von Nicolas Michael
Wie auch schon in den letzten beiden Jahren 2000 und 2001, nahmen wir auch in diesem Jahr wieder an der von Stefan Biastock (RC KST) organisierten Advents-Ruderfahrt auf der Elbe teil. Mit einer Barke, einem Vierer, einem Dreier und einem Zweier ging es von Decin über Pirna nach Meißen (2 x 46 Km).
Insgesamt 26 Kämpfer aller Altersklassen fanden sich in diesem Jahr zur Adventsfahrt zusammen. Für eine
angemessene Anreise war gesorgt: Die Bahnfahrer durften 1. Klasse reisen, da dies dank des neuen Tarifsystems
der Bahn billiger war als die 2. Klasse! Übernachtet wurde in Decin wieder im Hotel Faust, nachdem wir dort
beim Abendessen nochmal ordentlich zugelangt hatten (nicht allen reichte ein 300g Steak als Hauptgericht).
Für uns hatte Stefan am ersten Tag den Renn-Doppeldreier Saimaa vorgesehen. Trotz gewöhnungsbedürftiger
Innenhebel-Länge und kurzen Rollbahnen erreichten wir auf der Elbe mit der Saimaa locker
Rumpfgeschwindigkeit. Recht beeindruckend konnte man an manchen Stellen der Strecke die Folgen der
Jahrhundertflut erkennen: An der Stellung der Bäume lies sich teilweise sehr genau ablesen, in welche
Richtung die Elbe fließt. Am Ufer lagen mehrfach Schiffwracks, und auch an den Häusern konnte man manchmal
noch Folgen der Flut feststellen.
Jugend hatten wir auf der diesjährigen Fahrt eine ganze Menge dabei. Besonders hoffnungsvoll für die Zukunft
stimmt es, daß gerade von ihnen schon auf der Bahnfahrt unsere Lieder teilweise mit großer Begeisterung
aufgenommen wurden! ;-) Die Barke suchten wir aber in erster Linie auf, um uns mit heißen Glühwein
versorgen zu lassen, da wir selbst nur leckere Rotwurst und Brot mit an Bord hatten.
Glücklicherweise war es diesmal nicht ganz so kalt wie im letzten Jahr,
obwohl Schnee lag, Flo mit Socken ruderte und auch ich mich für Schuhe ohne Löcher entschieden hatte. Dafür
blieb die Sonne hinter dichten Wolken und Nebel verborgen, auch als die finstre Nacht vorbei war. Dadurch
sah man leider nicht viel vom Elbsandsteingebirge, hatte dafür aber eine recht eindrucksvolle Stimmung auf
dem Wasser.
Die größte Enttäuschung der Fahrt war der Weihnachtsmarkt in Pirna. Vor zwei Jahren,
gab es hier sogar ein Riesenrad, im letzten Jahr standen die Buden
dicht an dicht, und viele Menschen drängten sich auf dem Platz. In diesem Jahr hingegen herrschte eine gähnende
Leere zwischen den wenigen Buden, die es überhaupt noch gab. Auch das le Cafe war vorübergehend
geschlossen. Zumindest gab es noch einen Weihnachtsbaumverkauf, und so ließen wir es uns natürlich auch
dieses Jahr nicht entgehen, wieder einen Weihnachtsbaum für die Barke zu kaufen. Auf dem Weg zum Bootshaus
fanden wir sogar einen leeren Eimer, der als Ständer dienen konnte.
Da wir es dieses Jahr nicht geschafft hatten, vor der Adventsfahrt alle zusammen zu
grillen (so wie im letzten Jahr), holten wir dies diesmal in Pirna
nach. Dazu hatten wir uns wieder den bewährten Einweg-Grill mitgebracht, der sich beim Auspacken selbst
entzündet, die beiliegenden Würstchen automatisch wendet und anschließend serviert! Nach dem
Grillen war es leider noch immer nicht Zeit zum Schlafen, und da es das le Cafe nicht mehr gab, tranken
wir im Ruderclub noch ein paar Bier. Danach war es zwar noch immer nicht so ganz die Zeit, zu der man samstags
abends schlafen geht, aber was blieb uns nun noch übrig, bei diesem Nachtleben in Pirna?
Am zweiten Tag der Fahrt saßen wir in der Barke! Der SRVW belegte
wieder den Bug und sorge von dort für die nötige Geschwindigkeit, wenn es wieder hieß Druck aufs Blatt
oder weg vom Brett! Bei unseren gelegentlichen Sprints erreichten wir Spitzengeschwindigkeiten von bis
zu 17 Km/h (mit Strömung). Aus den Wellen, die die Barke dabei verursachte, konnte man schließen, daß die
Konstrukteure das Boot nicht für solche Geschwindigkeiten entworfen hatten. In den Ruderpausen gab es wieder
Glühwein und leckeres Brot --- Versorgungslage wie im Westen, wie Flo stets stolz betonte.
Natürlich durfte vor allem in der Barke auch der Gesang nicht fehlen. Einige Gesangsproben werden in den
nächsten Tagen auf dieguten.org veröffentlicht, wo es
auch weitere Videos der Fahrt geben wird (nur für eine begrenzte Zeit!). Besonderer Höhepunkt, was die
Lieder betrifft, war natürlich wieder die Stadtdurchfahrt durch Dresden, während der wir es uns nicht nehmen
ließen, die Nationalhymne (welche, dürfte wohl klar sein) erklingen zu lassen.
Vielen Dank an alle für diese schöne Fahrt! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr! Falls irgendjemand
noch Liedtexte, CDs oder die passende Kleidung benötigt, kann er/sie sich gerne vor der nächsten Fahrt mit
mir in Verbundung setzen (kontakt@dieguten.org).
... werden die Namen sein, all der Mutigen die wir nicht, heute noch nicht nennen!
Wir sind die Guten!
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